Gesamtkonzept zu den
"Geheimen Gärten Rolandswerth" (3)

Der Turm

An der alten Blutbuche direkt hinter der Auffahrt vorbei kommt man hinüber zu der Stelle, die mit der dritten Blutbuche und dem großen Mammutbaum ein fast gleichschenkliges Dreieck bildet – an der Nordseite der ehemaligen Villa, wo einst der Wintergarten stand. Dort haben wir einen Betonturm errichtet, der aus sechs Betonröhren-Segmenten gebaut ist. Sie tragen jeweils den Schriftzug "FUEHRT" aus Betonbuchstaben im Kreis, die zur einmaligen Lesbarkeit des Worts von oben nach unten jeweils immer um einen Buchstaben verdreht sind.

Zusammen mit dem Architekten Bernd Kniess (b&k+, Köln) und dem Statiker Jürgen Bernhardt (Köln) haben wir den Turm in einem monatelangen Planungsprozess entwickelt. Aus unserem ersten rein bildnerischen, schwierig zu realisierenden Vorschlag für das Bauvorhaben entwickelten wir gemeinsam Stufe für Stufe eine baubare Form (siehe Abbildung). Während dieses Prozesses wurden diverse Lösungen für die komplexen Anforderungen an das Gesamtkonzept des Turms als Skulptur, Architektur und ökologischer Generator gefunden, verworfen und schießlich eine ausgewählt. Geplant und umgesetzt ist der Turm als Pflanzenturm, der mit Substrat gefüllt ist. Innen verläuft ein Bewässerungsystem, das die Betonpflanzschalen über Düsen versorgt. Sie wurden mit verschiedenen Kletterpflanzen bepflanzt. Aber auch zufällig Herbeigeflogenes soll hier wachsen können. Oben aus der offenen Röhre ragt eine Birke hervor - umgeben von Büschen, die auch auf dem Boden des Parks wachsen. An der Turmwand sind rundherum Nistkästen für Fledermäuse angebracht, da sechs am Rheinufer ansässigen Fledermausarten eine Ansiedelung ermöglicht werden soll. Auch Wildbienen und andere Insekten können sich in den kleinen Löchern von Nistblöcken aus Holz und Schilf einnisten. Im vergangenen Sommer haben Hornissen von diesem Angebot schon Gebrauch gemacht.



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Der Turm "FUEHRT",
Höhe: 10,5 m, ø: 3,5 m, September 2003,