Aus dem Florilegium von Rolandswerth:
Der Brachland Bestellende:
Hintergründe zum Novaliszitat* (7)

Implantate

In Hirschfelds "Theorie der Gartenkunst", in der er als Philosoph über Gärten spricht, findet sich die Beschreibung eines Romantischen Gartens von 1779 und er fordert: "Wo romantische Gärten erscheinen sollen, da muß die Natur die Anlage ganz vorbereitet haben; alle Nachahmungen der Kunst würden sich hier nur in lächerliche Spielwerke endigen." Genau dieser Zustand des von der Natur Vorbereitetseins der Parkanlage von Rolandswerth läßt sie so geeignet erscheinen, den ihr inhärenten romantischen Zug sowohl, was den Genius Loci anbelangt als auch das historische Umfeld, zum Vorschein zu bringen. Die Pflanzen sollen bis auf die Gewährleistung der Lesbarkeit des in den Park eingeschriebenen Textes ganz die Führung übernehmen, wenn auch sanfte gärtnerische Eingriffe ein völliges Zuwuchern des Geländes verhindern müssen. Jenseits dieser "unfreiwilligen" ästhetischen und inhaltlichen Funktion bleiben die Pflanzen also in einer autonomen Sphäre und genügen sich selbst. Die gärtnerische Pflege des Pflanzen-Turms beispielsweise sollte sich auf ein Freihalten der Buchstaben beschränken, so dass sie gerade noch lesbar erscheinen, und eine völlige Sprengung des Betons durch zielgerichteten Beschnitt verhindern.

* frei nach Silvio Vietta, "Die vollendete Speculation führt zur Natur zurück", Reclam Verlag Leipzig 1995
















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Rubus fructicosus


Sambucus nigra